..., welche Arten der Voruntersuchung es gibt?

Welche Fragen werden bei der Voruntersuchung geklärt?

  • Hast du wirklich eine bösartige Erkrankung?
  • Welche Krebsart ist es?
  • Wo ist ein Tumor?
  • Wie ist deine allgemeine Gesundheit?
  • Wie weit ist deine Erkrankung fortgeschrittene?
  • Welche Lymphknoten sind erkrankt?
  • Mit welcher Behandlung können bei dir die besten Ergebnisse erzielt werden?
  • Welche Behandlung ist für dich zumutbar?

Wenn vorher genau untersucht wurde, woran du leidest kann die Behandlung dadurch effektiver geplant werden. Es werden deine Heilungschancen erhöht.

Um sicherzustellen ob du an Krebs erkrankt bist oder nicht sind einige Untersuchungen notwendig. Leider kann das eine Weile dauern. Aber so kann für dich die optimale Behandlungsmethode gefunden werden.

Auf den folgenden Seiten werden die gängigen Voruntersuchungen erklärt.

Krankheitsgeschichte (Anamnese)

Dieses Gespräch ist sehr wichtig für die Behandlung. Es werden aktuelle Beschwerden und deren Dauer nachgefragt. 

Außerdem sind für den Arzt auch Medikamente die du einnimmst sehr wichtig. Oft werden pflanzliche Mittel wie Johanniskraut oder grüner Tee unterschätzt, aber auch solche Mittel können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten verursachen. Vor, und Begleiterkrankungen sind wichtig, weil eventuell Risikofaktoren berücksichtigt werden müssen. Wenn möglich, bereite dich auf das Gespräch vor. Wenn du dir vorher Notizen machst, ist es leichter dem Arzt genauere Angaben zu machen.

Körperliche Untersuchung 

Besteht der Verdacht auf ein Lymphom, sollte der Arzt gründlich die Lymphknotenstationen untersuchen.

Er sollte darauf achten, ob man Verhärtungen spüren kann oder ob Lymphknoten vergrößert sind. Da die Leber und die Milz oft mitbefallen sind müssen diese Organe auch gründlich abgetastet werden. Lunge und Herz werden auch abgehört und Temperatur und Blutdruck gemessen, um das Gesamtbild über deine Gesundheit zu vervollständigen. 

 

Entnahme von Lymphknoten (Biopsie)

Bei der Biobsie wird ein Lymphknoten entfernt, der am leichtesten erreichbar ist und der Eingriff am wenigsten Schaden verursacht. Das ist erfahrungsgemäß im Hals-, Leisten- oder Schlüsselbeinbereich.

Es ist nur ein kleiner Eingriff, deshalb ist hier meistens nur eine ambulante Operation notwendig. Danach kannnst du oft wieder nach Hause.

Diese Untersuchung ist erforderlich. Dadurch wird die endgültige Diagnose gestellt und die genaue Art des Lymphoms (histologische Untergruppe) bestimmt.

Knochenmarkpunktion

Mit einer medizinischen Stanze wird unter örtlicher Betäubung Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen. Die Untersuchung dieses Gewebes ist oft notwendig, um das Stadium der Erkrankung festzustellen (Die verschiedenen Stadien werden in einem späteren Artikel erklärt). Wenn aber vorher schon eine Positronenemissionstomographie (PET) stattgefunden hat und dort schon festgestellt wurde,dass keine Krebszellen im Knochenmark sind, ist diese Untersuchung nicht notwendig.

Röntgenaufnahmen

Röntgenaufnahmen des Brustkorbes (Thorax) werden von vorn und der Seite gemacht. 

Hier sucht der Arzt ob ein Geschwulst hinter dem Brustbein (Mediastinaltumor) verborgen ist. Das kann bei der Bestimmung des Stadiums der Erkrankung hilfreich sein. 

Computertomographie ( CT )

Bei diesem Verfahren wird dein Körper in vielen Schnittbildern dargestellt. So kann man den Querschnitt deines Körpers sehen und die befallen Stellen aus einer anderen Sichtweise genauer betrachten.

Du musst vorher ein Kontrastmittel trinken, damit die erkrankten Stellen besser zu sehen sind. 

Du liegst auf einer fahrbaren Liege und wirst Stück für Stück durch eine Röhre gefahren.Während der Untersuchung bekommst du noch eine Infusion eines anderen Kontrastmittels. Das ist wichtig für die Bildschärfe. Diese Art der Untersuchung ist völlig schmerzlos und belastet deinen Körper nur mit geringer Strahlung. 

Kernspintomographie/ Magnetresonanztomograhie ( MRT )

Dieses Verfahren arbeitet mit Magnetfeldern.

Damit kann eine hohe Auflösung der Aufnahmen deines Körpers erzielt werden und dein Körper wird keiner radioaktiven Strahlung ausgesetzt. Allerdings ist hier der Tunnel sehr eng. Manche Menschen empfinden diese Untersuchung als beklemmend. Wenn du vorher schon weißt, dass enge Räume für dich problematisch sind solltest du darüber mit deinem Arzt sprechen.

Diese Untersuchung kann auch nicht durchgeführt werden, wenn du metallische Implantate hast. 

Diese Art wird oft gewählt, wenn eine CT-Untersuchung nicht angewendet werden kann ( z.B. bei einer Schwangerschaft)

Ultraschalluntersuchung (Sonographie)

Die Ultraschalluntersuchung ist völlig schmerzfrei und belastet nicht mit Strahlung.

Dieses Verfahren wird angewendet, um eine erste Einschätzung der Größe der Lymphknoten zu machen. Nach dem Abtasten der Lymphknoten werden sie durch das Verfahren etwas näher untersucht. Dabei wird dir ein Gel auf die Haut aufgetragen, damit der Arzt das Untersuchungsgerät auf deiner Haut frei bewegen kann. Diese Untersuchung wird nur von außen durchgeführt. Meist wird dein Bauchbereich (Abdomen) untersucht, um deine inneren Organe wie Leber und Nieren zu überprüfen. Der Ultraschall wird vom Arzt genutzt, um sich ein erstes Bild von deiner Situation zu machen.

Skelettszintigraphie

Dieses Verfahren wird zur Diagnose von Lymphomen heutzutage weniger eingesetzt. 

Es ist ein nuklearmedizinisches Verfahren.

Über eine Vene wird ein leicht radioaktiver Stoff verabreicht. Dieser wird Tracer genannt (Englisch trace= Spur). Es gibt verschiedene Arten von Tracern. Je nach Art des Organs wird der Tracer ausgesucht. Die Organe werden anschließend mit einer Spezialkamera untersucht, um festzustellen wie stark entzündet und wie stark befallen das Organ ist. Dieses Verfahren wird aber nur noch in speziellen Fällen genutzt. In den meisten Fällen werden die vorher beschriebenen und nachfolgenden Möglichkeiten zur Untersuchung angewendet.

Positronenemisionstomographie (PET)

Hier werden auch Schnittbilder von deinem Körper gemacht. Es ist ein Verfahren in dem du auf einer automatischen Liege durch eine Röhre gefahren wirst. Bei diesem Verfahren wird der Stoffwechsel von verschiedenen Geweben im Körper sichtbar. Dabei werden auch Tracer verwendet (Englisch trace=Spur). Ein Zucker der mit gering radioaktivem Fluor gemischt ist, wird eine Vene gespritzt. Dieser Zucker wird von deinem Körper genauso verarbeitet wie normaler Zucker. Tumorzellen "verbrauchen" mehr Zucker, dadurch werden sie auf den Aufnahmen besser sichtbar. 

Diese Art der Untersuchung wird vielfältig eingesetzt. Es kann damit bestimmt werden in welchem Stadium der Erkrankung du dich befindest. Es kann auch während der Chemotherapie angewendet werden, um die Wirksamkeit deiner Therapie zu überprüfen (Therapiemonitoring). Auch nach dem Abschluss der Chemotherapie kann es eingesetzt werden (Therapiekontrolle) oder wenn ein begründeter Verdacht auf einen Rückfall besteht (Rezidiv Verdacht).

Leberpunktion

Hier wird dir unter örtlicher Betäubung und unter Ultraschallkontrolle eine Probe des Gewebes deiner Leber entnommen. Dafür wird eine lange Nadel in die rechte Seite deiner Bauchdecke eingeführt. Danach bleibst du noch ein paar Stunden im Krankenhaus, weil eventuell Nachblutungen entstehen können. Diese ärztliche Beobachtung ist wichtig, um dir im Notfall rechtzeitig helfen zu können. 

Laboruntersuchungen

Dein Blut ist eine Informationsquelle.

Es gibt Informationen über deine allgemeine Gesundheit und wie wichtige Organe z.B. Nieren und Leber bei dir funktionieren. 

Auch ob eine Blutsenkung bei dir vorliegt. Es wird also festgestellt wie schnell sich dein Blut bewegt.

Das wird untersucht um Entzündungen in deinem Körper zu überwachen.

Außerdem wird dein Blut auf Virusinfektionen, wie z.B. HIV oder Hepatitis untersucht. Das hilft dem Arzt um abzuschätzen ob du eine Chemotherapie und eine Strahlentherapie ohne erhöhtes Risiko erhalten kannst. 

Nicht alle der zuvor genannten Untersuchungen werden bei allen Betroffenen angewendet. Es ist eine Liste von möglichen Untersuchungen.

Quelle- Die blauen Ratgeber- herausgegeben von der deutschen Krebshilfe. 

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