..., was es für Methoden gibt, die dir den Alltag mit Fatigue- Syndrom erleichtern?

Es ist oft schwer dem Umfeld den Grad der eigenen Erschöpfung klar zu machen. Dinge die für andere selbstverständlich sind, kosten dich viel Energie. Ein normaler Wocheneinkauf kann für dich schon eine Herausforderung sein. Auch Dinge die dir Spaß machen,  sind für dich im Moment sehr anstrengend. 

Was kann ich also tun?

Im Moment ist es besonders wichtig auf deinen Körper zu hören. Der Körper zeigt genau wann deine Energie aufgebraucht ist. 

Für einige Patienten hat sich ein Energietagebuch als Hilfe erwiesen. Du kannst es vielleicht an einen zentralen Ort legen. Oder es in deinem Handy abspeichern.  So ersparst du dir unnötige Lauferei.

Die nachfolgende Tabelle ist nur ein Beispiel. 

Durch so eine Tabelle kannst du deinen Tag auswerten.

Es hilft dir dabei totale Erschöpfung oder Unterforderung zu vermeiden. So kannst Schritt für Schritt deine Aktivitäten steigern. Das hilft dir wieder in einen aktiven Alltag zurück zu kehren. 

Tipps für den Tagesablauf:

  • Wenn du am Abend vorher den nächsten Tag planst, vermeidest du unnötige Aktivitäten,  die dir zuviel Energie rauben.
  • Welche Dinge sind wirklich wichtig?
  • Welche Dinge musst du unbedingt erledigen?
  • Achte darauf nach einer anstrengenden Tätigkeit etwas leichtes zu tun.
  • Ändere die Art etwas zu tun. Bügeln kann man auch genau so gut im Sitzen. 
  • Plane auch tagsüber Ruhepausen. Rede mit deinem Umfeld darüber, dass diese Ruhepausen sehr wichtig sind.
  • Tue bewusst Dinge die dir guttuen. Das stärkt deine Psyche und hilft dir gesund zu werden.

Tipps für einen erholsamen Schlaf 

  • Ein gut gelüftetes Schlafzimmer. 
  • Eine gute Matratze. 
  • Bemühe dich immer zur selben Uhrzeit schlafen zu gehen. 
  • Ein kleiner Spaziergang vorm Schlafen kann deinen Schlaf fördern. 
  • Manchen hilft entspannende Musik vor dem Einschlafen. 
  • Probiere Einschlafmeditationen aus.

Ernährungstipps:

  • Für dich ist jetzt besonders wichtig, genügend Vitamine und Mineralien zu dir zu nehmen. 
  • Um deinen Körper nicht zu überlasten sind kleine Mahlzeiten besser. Du solltest daher 4- 5 Mahlzeiten zu dir nehmen. 
  • Es regt den Appetit an, wenn das Essen nett angerichtet ist und der Tisch schöner gedeckt ist. 
  • Viele Patienten haben festgestellt,  dass Essen in angenehmer Gesellschaft den Appetit fördert.

Was ist, wenn meine Psyche beeinflusst ist?

Die Diagnose Krebs kann dich auch psychisch aus dem Gleichgewicht bringen. Oft macht es auch die Angehörigen hilflos. Sie wollen dich nicht verletzen und stellen sich oft folgende Fragen. 

  • Soll ich ihn auf seine Krankheit ansprechen, oder so tun als wüsste ich nichts?
  • Verletze ich ihn, wenn ich frage?
  • Kann ich was über das Aussehen sagen?

Diese Situation ist für alle eine besondere Herausforderung. Nur in offenen und respektvollen Gesprächen kannst du mit deinen Angehörigen die Ängste überwinden. 

In dieser Zeit gehen viele Veränderungen in deinem Körper vor. Es gibt verschiedene Nebenwirkungen. Auch Euer Sexualleben kann betroffen sein. Manche Paare entscheiden sich dafür die Hilfe einer Beziehungsberatung oder einer Paarberatungsstelle in Anspruch zu nehmen. Dort ist es für einige möglich, unter fachlicher Hilfe, über solche sensiblen Themen zu sprechen. 

Es gibt Spezialisten, die mit dem Thema Krebs vertraut sind. Psychoonkologen haben sich auf die Herausforderungen rund um Krebs spezialisiert. Im Krankenhaus gibt es oft so einen Spezialisten oder du kannst deine Krankenkasse fragen, ob es so einen Spezialisten in deiner Nähe gibt. 

Noch ein paar Tipps zum zwischenmenschlichen Miteinander:

  • Kapsel dich nicht ab!
  • Führe offene Gespräche mit dem Artzt, und anderen Personen, die dir wichtig sind. Nur wenn du über deine Schwierigkeiten redest, können Andere deine Situation verstehen und dir helfen. 
  • Selbsthilfegruppen können dir in dieser Zeit eine große Hilfe sein. Dort bekommst Unterstützung und konkreten Rat. 
  • Du solltest auch offen für die Ängste deiner Angehörigen sein. Man kann diese Ängste überwinden,  indem beide Seiten miteinander reden. 
  • Versuche dich möglichst viel mit Dingen zu beschäftigen, die dir Hoffnung geben. 
  • Lerne Hilfe anzunehmen. Diese Zeit ist eine besondere Herausforderung. 
  • Achte auf Erfolge in deiner Behandlung. Manchmal sind die Fortschritte klein, aber sie können dich motivieren weiter zu machen. 
  • Lass dich von Rückschlägen nicht entmutigen. Eine positive Einstellung fördert deine Heilung.
  • Dein Aussehen verändert sich in dieser Zeit. Konztriere dich auf deine inneren Werte. Es gibt dort vielleicht einiges zu entdecken,  was liebenswert ist. 
  • Gib dir Zeit zum Heilen.
  • Wenn die psychischen Belastungen zu hoch werden, nimm Hilfe in Anspruch. 

Quelle- Die blauen Ratgeber- herausgegeben von der deutschen Krebshilfe. 

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