
..., was die Ursachen für das Fatigue- Syndrom sind?
Weil das Fatigue- Syndrom viele Ursachen hat, nennt man es ein multifaktorielles oder multikausales Geschehen.
Um die beste Behandlung für dich zu finden, ist es wichtig, gezielt nach möglichen Ursachen zu suchen.
Mögliche Ursachen:
- Die Krebserkrankung selbst
- Auswirkungen der Behandlung (Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie oder Medikamente gegen Tumore oder andere Beschwerden)
- Hormonmangel (Schilddrüse, Nebennieren oder Geschlechtshormone)
- Begleiterkrankungen und Organschäden
- Schmerzen
- Psychische Belastungen durch die Krebserkrankung
- Schlafstörungen
- Mangelernährung
- Chronische Infekte
- Mangel an körperlicher Bewegung
Viele Krebspatienten leiden unter dem Fatigue- Syndrom. Meistens sind aber die Symptome nach ein paar Wochen wieder abgeklungen. Es gibt aber auch einige, bei denen die Symptome bis zu einem Jahr anhalten.
Wie beeinflusst die Krebstherapie mein Blut?
Durch die Strahlen- und Chemotherapien, aber auch durch Tumormedikamente, wird die Blutbildung im Knochenmark gestört. Es werden weniger rote Blutkörperchen gebildet. Diese sind hauptsächlich für den Transport von Sauerstoff zuständig. Dafür ist der rote Farbstoff Hämoglobin wichtig. Die Produktion von Hämoglobin wird durch das Hormon Erythropoetin angeregt. Es wird in den Nieren hergestellt. Der Tumor selbst oder deine verschiedenen Behandlungen können einen Mangel an Erythropoetin auslösen. Dadurch hast du dann einen Mangel an roten Blutkörperchen. Das nennt man dann Blutarmut (Anämie). Deshalb kann dein Blut weniger Sauerstoff transportieren und dein Körper kann nicht mehr optimal mit Sauerstoff versorgt werden. Das kann bei dir Müdigkeit, Schwäche, vielleicht sogar Atemnot oder Kopfschmerzen auslösen.
Die Ursache Blutarmut kann man während der Krebstherapie gut behandeln.

Gibt es Medikamente die müde machen?
Schmerzmittel, insbesondere Opiode, können Müdigkeit auslösen. Durch eine gezielte Auswahl und Kombination können die Nebenwirkungen verringert werden. Auch tritt die Müdigkeit durch solche Medikamente nur am Anfang auf und verringert sich dann.
Kann das Fatigue Syndrom auch chronisch werden?
Bei einigen Patienten hält die Erschöpfung auch eine längere Zeit nach der Behandlung an. Das kann bei Patienten vorkommen die eine Krebserkrankung im fortgeschritten Stadium haben und der ganze Körper betroffen ist.
Das können Erkrankungen sein die das Blut oder das Lymphsystem betreffen. Das sind Leukämie Erkrankungen, Hodgkin Lyphom oder Non-Hodgkin Lyphom. Auch Erkrankungen mit Metastasen.
Auch nach einer intensiven Tumorbehandlung wie Hochdosischemotherapie, Stammzellentransplan-tation oder Ganzkörperbestrahlung kann das Chronische Fatigue- Syndrom auftreten.
Hier müssen die Beschwerden genau beobachtet werden und eine individuelle Behandlung darauf ausgerichtet werden.

Kann Fatigue auch durch Depressionen verursacht werden?
Eine Krebserkrankung kann bei vielen Betroffenen Ängste und Depresive Verstimmungen auslösen. Manche leiden auch unter Depressionen.
In diesem Fall ist es schwierig zwischen Fatigue und Depressionen zu unterscheiden. Beide Krankheiten haben gemeinsame Symptome.
Es ist nicht immer möglich zwischen Depressionen und Fatigue zu Unterscheiden.
Hier ein paar Anhaltspunkte. Du kannst mit dem Artzt folgende Fragen klären:
- Hast du schon einmal eine Depressionen gehabt?
- Denkst du häufig ans Sterben?
- Hast du deine Lebenslust verloren?
- Wenn du dir etwa vornimmt, fällt dir die Umsetzung schwer?
- Leidest du diese Müdigkeit erst seit deiner Krebserkrankung?
Wenn du Erschöpfung, Müdigkeit und Schwäche eher körperlich, geistig und gefühlsmäßig empfindest, deutet es eher darauf hin das du an Fatigue leidest.

Quelle- Die blauen Ratgeber- herausgegeben von der deutschen Krebshilfe.
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