..., vor was für Herausforderungen dein Umfeld steht und was alle gemeinsam tun können, um diese Veränderungen meistern zu können?

Die Erschöpfung ist nicht nur für dich selbst eine Herausforderung. Dein soziales Umfeld steht auch vor einer völlig neuen Situation. 

Wenn die Krankheit besiegt ist, möchte man natürlich so schnell wie möglich zum gewohnten Alltag zurückkehren.  Aber durch die Erschöpfung wird der Prozess verlangsamt. Die Energie von vorher ist noch nicht wieder da. Gemeinsame Aktivitäten können noch nicht voll umgesetzt werden. 

Bei einigen Betroffenen hat sich vielleicht die gewohnte Rollenverteilung verschoben. Es war für eine zeitlang eine lebensbedrohliche Situation da. Deshalb müssen sich Partner vielleicht wieder neu "zusammenraufen".

Es kann passieren, dass sich der Freundeskreis verändert hat. Manche Menschen sind mit so einer Situation überfordert und ziehen sich zurück. So etwas kann enttäuschend für die Betroffenen sein.

Missverständnise lassen sich gut vermeiden,  wenn man offen über seine Situation spricht. Schweigen erhöht nur die Frustration auf beiden Seiten. Ein offenes Miteinander kann des Band in der Familie stärken. Vielleicht ist diese Situation sogar eine Chance neue Freundschaften zu schließen. Wenn man offen für etwas Neues ist,  kann man in einer Selbsthilfegruppe durchaus neue Verbindungen aufbauen. 

Wie kann ich als Angehöriger mit der Situation umgehen?

Durch diese Ausnahmesituation kann es passieren,  dass dir deine Angelegenheiten unbedeutend erscheinen.  Du möchtest natürlich dein bestes tun, um die Situation so erträglich wie möglich zu gestalten. 

Eine Krebserkrankung ist nicht nur einfach eine Erkrankung des Patienten. Es ist eine WIR- Erkrankung. Es sind auch Partner, Kinder,  Eltern und Geschwister mit in dieses WIR einbezogen. Manchmal können sogar Nachbarn oder Arbeitskollegen in dem WIR einbezogen sein. 

Als Angehöriger ist es normal, dass du dich um den Erkrankten kümmern möchtest. Es gibt vieles zu organisieren. Es muss vieles plötzlich verändert werden. Für soziale Kontakte bleibt oft nicht viel Zeit. 

Es gibt natürlich kein Patentrezept für deine Situation. Wichtig ist aber, dass du dich auch um dich selber kümmerst. Du kannst deinem Angehörigen nur helfen,  wenn du selber die Kraft dazu hast.

Gönne dir auch Ruhepausen. Diese Situation erfordert viel Kraft. Schäme dich nicht davor, wenn du verunsichert bist. Es ist eine neue, nicht alltägliche Situation. Informiere dich darüber, was es für Hilfsangebote gibt und nimm sie auch an. Du musst diese Situation nicht alleine bewältigen. 

Auch wenn der Erkrankte im Moment nicht viel Kraft hat, kannst du die Person trotzdem am täglichen Leben teilhaben lassen. Die erkrankte Person fühlt sich dadurch weniger ausgeschlossen und die Verbindung zueinander wird dadurch gestärkt. Für dich ist es auch oft eine kleine Erleichterung. 

Wenn es in eurer Nähe eine Selbsthilfegruppe gibt, geht gemeinsam dorthin. Es gibt auch dort Angehörige mit denen du dich austauschen kannst. 

Quelle- Die blauen Ratgeber- herausgegeben von der deutschen Krebshilfe. 

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